Heute war es endlich soweit – im gemütlichen Ambiente des Café Alex drehte sich alles um ein zentrales Thema: „Herausforderung Führung“ mit Laura Schlotthauer. Die Veranstaltung bot nicht nur Denkanstöße, sondern auch Raum für Austausch, strategisches Netzwerken und Inspiration.
Was Frauen bremst – und was sie voranbringt
Laura Schlotthauer zeigte eindrücklich auf, wie unausgesprochene Regeln, festgefahrene Strukturen und gesellschaftliche Erwartungshaltungen die berufliche Entwicklung von Frauen nach wie vor behindern. Viele dieser Hindernisse sind unsichtbar – und genau das macht sie so mächtig. Die Frage lautete also: Wie kann man sichtbar machen, was oft im Verborgenen bleibt?
Unterlegt mit aktuellen Zahlen, pointierten Thesen und konkreten Lösungsansätzen wurde schnell klar: Es gibt sowohl gute als auch schlechte Nachrichten.
Lichtblicke und Rückschritte
Zu den positiven Entwicklungen gehört, dass der Frauenanteil in Führungspositionen in den letzten Jahren spürbar gestiegen ist. 20 Prozent aller DAX-Vorstände sind inzwischen weiblich, in den Aufsichtsräten liegt der Anteil sogar bei 37 Prozent. In der Werbe- und Kommunikationsbranche hat sich die Zahl der Frauen in Führungspositionen in den letzten Jahren sogar verdoppelt.
Doch diese Entwicklungen sind keineswegs selbstverständlich. Der Zugang zu Spitzenpositionen bleibt oft schwierig – erschreckend: In deutschen DAX-Vorständen gibt es mehr CEOs, die „Christian“ heißen, als Frauen insgesamt. Parallel dazu beobachten wir gesellschaftliche Rückschritte: Die Zahl der Gründerinnen nimmt ab, der Bundestag ist wieder deutlich männlicher geprägt, und in vielen Leitmedien sinkt der Anteil von Frauen in Führungsrollen. Strukturkonservative Kräfte scheinen diese Tendenzen noch zu verstärken.
Zu den Ursachen zählen unbewusste Vorurteile (unconscious bias), die Konzentration von Frauen auf traditionelle Arbeitsfelder, der Gender Pay Gap, die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit (Gender Care Gap) sowie eine maskuline Rückbesinnung auf alte Führungsbilder.
Strategien statt Resignation
Doch Resignation war an diesem Vormittag keine Option. Vielmehr wurde deutlich: Veränderung entsteht nicht zufällig, sondern durch klare Strategien, gegenseitige Unterstützung und gelebte Bündnisse.
Gegenmodelle zum Status quo sind dringend gefragt. Denn wer allein auf Hoffnung setzt, hat noch keinen Plan. Inklusive Teams arbeiten nicht nur besser zusammen – sie sind nachweislich erfolgreicher. Und: Immer mehr Konsumentinnen fordern Haltung. Fehlende Diversität ist längst nicht mehr nur ein gesellschaftliches Problem, sondern ein geschäftliches Risiko.
Was jetzt zu tun ist
Die Diskussion lieferte auch ganz praktische Impulse: Netzwerke müssen aktiv genutzt werden. Es gilt, über fachliche und persönliche Silos hinauszudenken, Mitstreiterinnen zu gewinnen – ausdrücklich auch Männer – und Erfolge sichtbar zu machen.
Die Teilnehmerinnen nutzten die Gelegenheit intensiv zum Austausch und Dialog. Netzwerken war an diesem Tag mehr als nur Schlagwort – es wurde gelebt.
Ein herzliches Dankeschön an Laura Schlotthauer für ihre klugen Impulse, an Tine Jurtz für die wundervolle Dokumentation unseres Workshops – und an das Café Alex für die wunderbare Gastfreundschaft.









